The park

An 34 Stationen im Schlossgarten von Oberlichtenau finden Sie dann QR-Codes mit spannenden Informationen zur Welt des Barockgartens. . Im Rundgang wird der Park, das Lustschloss und alle sehenswerten Stationen beschrieben. Besuchen Sie uns bitte im Sommer noch einmal!

Kleiner Rundgang mit geschichtlichem Erläuterungen zum

Barockschloss & Park Oberlichtenau


„In Oberlichtenau, unfern Pulsnitz, befindet sich im Schloß-garten, welcher in seinem Glänze in dem zur damaligen Zeit  mit Kunstwerken gesegneten Sachsenlande gewiß nicht den allerletzten Rang eingenommen haben mag. Freilich war dieser Garten nach dem in damaligem Zeitgeschmack herrschenden französischen Kostüme geschaffen, doch fehlten in selbigem keineswegs hohe, düsternde Bäume von mancherlei Art, lieblich durch Schatten einladendes Gebüsch, kühlende, das Auge entzückende Springbrunnen, frische Felsengrotten u. dergleichen, welche mit den auf duftenden Blumenbeeten stolzenden Tulpen und anderen Kindern Floras, an welchen buntfarbige Schmetterlinge hingen, in anmuthgem Gegensatz wechselten, indeß an anderen Orten die in Volieren eingesperrten Vögel ihren unter Gesang auf Aesten sich wiegenden befiederten Brüdern ihrer Freiheit Verlußt klagten. Dort lud die Rossebändiger eine wohleingerichtete Reitbahn zu ritterlicher Übungen ein, indeß hier für Gesellschaftsspiele für beiderlei Geschlechter gewisse Plätze bestimmt waren."

aus: „ Lausitzischem Magazin" Jahrgang 1833, Heft 1, von M.C.A. Pescheck, Görlitz 1833 (SLB/Y.8°. 1872)

„Graf Christian Gottlieb von Holtzendorf ... war es, welcher durch seine ungemeine Baulust und den Sinn für Schönheit das Gut durch Aufführung neuer Wohngebäude und dessen Umgebungen zu einem kleinen Paradies nach dem damaligen Geschmack in kurzer Zeit umschaffte. Denn indem die verschiedenen Bauwerker und Künstler aller Art rasch an dem neuen Schloß arbeiteten, waren hunderte von Arbeitern beschäftigt, die Anlagen zu den neuen Lust- und Ziergärten zu ebnen und zu ordnen, wobei ein großer Hügel, der Wachsberg genannt, hinweg geschafft werden musste. Die Pflanzen von Buchen und dergl. zu den Hecken Fassungen und Zäunen betrugen mehrere 100 Fuhren, welche größtenteils von den Ritterguts-besitzern in Rammenau bei Bischofswerda abgelassen wurden. Die Anlegung der Terrassen. Gänge. Treppen und Einfassungen der Springwässer wurden vorzüglich betrieben ... Alle Gänge und Plätze waren mit Buxbaum eingefaßt. Zu der größten Zierde des Gartens gehörte unstreitig die zahlreiche große und herrliche Orangerie und die sonstigen vielen Gewächse aller Art. Nicht minder die vielen Statuen, wovon sich die kolossale Statue des August I. o. d. Starken als Herkules sich noch jetzt auszeichnet und welche über 300 Thlr., der ganze Garten aber 80.000 Thlr. gekostet haben soll.

aus : Pfarr-Chronik, 1872 von Pastor Roedel

Cornelius Gurlitt schildert in: der „ Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen, Amtshauptmannschaft Kamenz" von 1912 den Schloßgarten bzw. -hof wie folgt:

„Vor dem Schlosse breitet sich ein stattlicher Hof aus, zu dessen Seiten sich nahe dem Schloß schlichte Wirtschaftsgebäude hinziehen. Der eigentliche Hof besteht aus einem großen Wiesenoval, in dessen Mitte auf einem stattlichen, mit dem Wappen der Freiherren von Racknitz versehenen Postament die Statue des Weingottes Bacchus steht. Das Wiesenoval umgeben zwölf Kinderstatuen, Sandstein, etwa 80 cm hoch, auf Sockeln, die vorn Wappen, hinten Inschriften tragen.


Die Kinderputten stellen Genrefiguren dar. Alle Putten wurden in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ohne Wappen auf dem Sockel nachgeschlagen. Einige der beschädigten Original-Putten existieren noch im Barockschloss.

Die Wappen und Inschriften deuten daraufhin, daß die Statuen von Freunden des Grafen Christian Gottlieb von Holtzendorff an diesen geschenkt wurden.

In der Achse des Schloßes ist weiter ein Teich angeordnet, um den herum die Zufahrtstraßen von dem Haupttore zum Schloß führen. Schloßseitig steht am Teiche eine Brunnenfigur, Sandstein, auf barockem Sockel, fast zu hoch. Die große Fontäne im Schloßteiche erreichte eine Höhe von 12,5 m.

Gegen das Tor zu schließt den Teich ein Brunnen ab. Sandstein, Flußgott und Nymphe gegenseitig neben einem großen Kessel als Wasserausguß gelagert. Stattliche überlebensgroße Figuren. In beiden Seiten ein Kind. Auf einem Felsenunterbau, den plastisches Schilf und Wasserpflanzen umgeben.      Quelle: aus Gurlitt 1912

Der Garten hinter dem Schloß besteht aus einem theaterartig aufgebautem Halbrund. In der Achse ein Brunnen. In der Mittedes Bassins eine lebensgroße Figur (heute verschollen): ein Mann mit Fischleibern als Beine, die Linke in die Seite gestemmt, die Rechte an der aus dem Munde senkrecht aufsteigenden Tülle eines Springbrunnens. Links eine überlebensgroße Statue der Flora, Sandstein, an ihrer Linken eine hoch aufgewachsene Sonnenblume.Rechts als Gegenstück Diana mit dem Hunde und dem Hüfthorn.                                                     Quelle: aus Gurlitt 1912

„Interessant ist vor allem die Kaskade, welche in sieben Absätzen aufgebaut gewissermaßen als Zufluß des Teiches betrachtet werden kann. Auch sie ist neben den an ihren Endpunkten errichteten Bauten im Laufe der Zeit verschwunden. Vom alten Zustand des Gartens gibt nur noch der Teil hinter dem Palais Aufschluß. Charakteristisch ist die ausgiebige Verwendung der Rasenböschungen beim Terrassenaufbau. Seitlich und in der Mitte umwinden Freitreppen die Steigung. Die Mitte betont eine Brunnenanlage. An den Böschungen war plastischer Schmuck aufgestellt, wohl sechs Statuen, die heute nicht mehr vorhanden sind. An ihrer Stelle sind andere alte plastische Werke. Vasen und Figuren getreten. In der Schloßachse schließt sich heute noch ein Plateau an .. Die Mitte ziert ein Wasserbecken unddarüber hinaus erschließt sich ein Ausblick in das Weite. Das reiche Zierparterre an der Seitenfront mit einer Kaskadenanlage und einem anschließenden Langschieben ist heute verschwunden."

Quelle:„Die Sächsische Gartenkunst" von Hugo Koch, 1910

Erhalten haben sich nur die Hauptlinien der alten Anlage, während die Einzelheiten einer Englischen Ausgestaltung weichen mußten. Der Park liegt auf einer Anhöhe. Die erhaltenen Figuren im Hof, Garten und Park dürften de Zeit von 1720 bis 1740 angehören. Früher waren davon noch mehr vorhanden. Als das bedeutendste Werk galt die von Balthasar Permoser für 300 Taler gefertigte, angeblich König August den Starken als Herkules darstellende Gruppe. Es wurde 1835 verkauft und kam in den Großen Garten zu Dresden und von dort in das Museum des Königlich Sächsischen Altertumsvereins.

Quelle: „Die Sächsische Gartenkunst" von Hugo Koch, 1910

1718 hatte Graf Christian Gottlieb von Holtzendorff das Rittergut Oberlichtenau geerbt. Um sein Erbe anzutreten, benötigte er eine standesgemäße Unterkunft. Deshalb ließ er ab 1724 ein Barockes Schloss errichten und einen im Englischen und Französischen Stil gestalteten Park anlegen mit wertvollen Sandsteinplastiken (vor und hinter dem Gebäude). Graf von Holtzendorff veräußerte das Schloss 1744 an den berühmten Sächsischen Minister Graf Heinrich von Brühl. 

Barockschloss Oberlichtenau Event Location, Daniela und Andreas von Hünefeld, Großnaundorfer Straße 5, 01896 Pulsnitz, OT Oberlichtenau, Mail: info@barockschloss-oberlichtenau.de, Homepage: www.Barockschloss-Oberlichtenau.de, Mobil: 01577 1577 669, 

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